Der Mond, die alte Sau
Der Mond, die alte Sau
Hängt vor meinem Fenster
Und streift mit blauen Fingern mir durchs Haar

Das leben und der Stau
Romantik das war gestern
Der wein ist leer und langsam seh ich klar

Und alles was im fahlen Licht der Nacht zutage tritt
Wie ein Poesiealbum des Einerlei
Die Gegenwart ein Dieb
Nimmt sich alles, was geliebt
Um am Ende nur Erinnerung zu sein

Der Mond, die alte Sau
Kennt alle meine Ängste
Wie oft sang ich sie ihm ganz leis ins Ohr

Und Fantasien am Ende
Will er auch nur das Eine
Knackt mein kaltes Herz wie Styropor

Und aus den Löchern, die auf diese Art entstehn
Tropfen Töne die zu Bächen
Von Melodien die man singt
Sich vereinen und auf diese Weise schießen sie zu Tal
Wer sich ihnen in den Weg stellt, der ertrinkt

Der Mond, die alte Sau
Ein ewiger Nomade
Der ohne zu bezahlen mitbewohnt

Ein Spanner wie kein Zweiter
Mit Opernglas und Leiter
Bleibt kein noch so kleiner Raum vor ihm verschont

Und wenn ich ihm in sein
Zerfurchtes Antlitz schau
Erkenne ich einen alten Hund, mit dem
Man alles, das man findet brüderlich partiert
So wohlbekannt und ungemein bequem

Echte Freunde werden wir
In diesem Leben keine mehr
Doch aneinander sind wir wohl gewöhnt

The Music is out there